„In der zweiten Reihe hast du eine gute Position. Du bist ziemlich weit vorne, aber der Druck ist nicht so groß!“ – dachte ich, als in einem Journalisten-Wettbewerb den zweiten Platz erzielt hatte. Diese „Beruhigungstablette“ wirkte kaum für den Moment. Ich wiederholte den Satz trotzdem, und hoffte, damit leben zu können. Es hat nicht geklappt! Zum Glück wurde ich als Zweite bei einer anderen Zeitung eingestellt, und mit meiner Karriere ging’s nach oben. Artikel, Reportagen, Interviews und Reisen folgten, und für mich öffneten sich die Türen zu einer guten weiteren Entwicklung. Die zweite Reihe hat schließlich doch noch einen Platz in meinem Selbstbewusstsein gefunden und dafür gesorgt, dass ich motiviert blieb und trotz temporärer Erfolge weiterging. Allein die Vorstellung, dass ich zurückfallen könnte, hielt mich wach und auf mein Ziel fokussiert.
Viele Menschen fühlen sich in der zweiten Reihe unwohl
und möchten den Sprung ganz nach vorn schaffen. Dafür reicht das Wollen allein nicht. Neue Visionen, Kompetenzen, Durchsetzungskraft und Ausdauer werden dafür gebraucht. Wenn wir all diese Anforderungen zu einem Paket zusammenschnüren, kommen wir zu dem modernen Wort „Transformation“. Wie geht Transformation heute? – Das ist eine kurze Frage, die allerdings eine lange Antwort nach sich zieht: Transformation beginnt im Kopf! Das ist leicht nachvollziehbar. Die Leidenschaft für Veränderung brennt in dir und fühlt sich fast wie Liebe an. Warum dieses Liebesgefühl? Weil du verliebt in die Chance bist. Aus dieser Liebe entwickeln sich neue Ideen. Aus der Liebe zur Veränderung sprudelt neue Kraft, die dich fast automatisch zum nächsten Schritt führt.
Die Vision, die dich begleitet, ist keine reine Fiktion, sie bedarf nur der Umsetzung, um real zu werden. Das Bild, das vor deinem Bewusstsein erscheint, wird klarer und klarer, sobald du beginnst, an der Umsetzung zu arbeiten. Und mit den ersten Erfolgen kommt das Ziel Schritt für Schritt näher. Aber bis dahin ist es noch ein langer Weg. Der Weg, auf dem du Erfahrungen sammelst und Fehler machst. Fehler? Ja, richtig! Fehler machen ist nicht nur erlaubt, sondern sogar notwendig. Fehler ärgern dich zwar, und manche werfen dich auch ein Stück zurück, aber umso reicher wird dann deine Erfahrung sein. Auf diesem Weg werden wir oft ungeduldig, und manchmal möchten wir den Karren vor das Pferd spannen. Auch das ist normal.
Aber – Wann ist es denn so weit? Wann gelingt mir endlich der Sprung in die erste Reihe?
Wenn du dich sicher fühlst, einfach kurz Luft holen und springen. Die Landung ist manchmal hart und die Veränderung trotz allem gewöhnungsbedürftig. Vielleicht war es sogar zu früh gesprungen, und du musst erst mal wieder einen Schritt zurücktreten. Aber dennoch ist es aufregend und wunderschön, den Mut in sich zu spüren. Den Mut und diesen fantastischen inneren Stolz, wenn endlich alle Hindernisse hinter dir liegen. Ein Blick zurück ermöglicht es dir, die neue Situation zu genießen.
Jetzt bist du in der ersten Reihe. Es war möglich, und du hast es geschafft!