Arbeitgeber zu sein, ist nicht jedermanns Sache.
Arbeitgeber sein bedeutet, eine Organisation zu schaffen, die die individuellen Identitäten der Mitarbeiter und des Unternehmers zu einer eigenen Unternehmenskultur verbindet, welche die Unternehmenswerte trägt. Diese Werte entspringen dem Inneren des Unternehmens, prägen und tragen es weiter. Die Gründer, die von vornherein wissen, dass sie nicht Solo-Unternehmer sein wollen, müssen sich bewusst sein, dass die Bildung des Teams ein mindestens genauso wichtiger Baustein ist wie die Geschäftsidee. Das Unternehmen mit einem guten Team gemeinsam aufzubauen, ist für die langfristige Perspektive des Erfolges entscheidend.
Das wusste ich 1997, als ich unter dem Schild „Lingua-World“ stand und auf meine erste Bewerberin wartete. Kompetenz, gewidmet der Entwicklung meines Unternehmens, war schon damals das wichtigste Kriterium für mich. Meine eigene Leistungsbereitschaft war selbstverständlich, aber mir war ebenso wichtig, dass auch mein künftiges Team von Leidenschaft geprägt ist und sich über jeden zufriedenen Kunden freut. Damit begann der Aufbau unserer Unternehmenskultur. Meine ersten Angestellten waren Studenten, die keine Arbeitserfahrung hatten. Da ich in dieser Zeit als Dolmetscherin für die Polizei und Gerichte arbeitete, erhielten diese Studenten die Chance, weitgehend selbstständig eine Arbeitsorganisation aufzubauen. Und sie taten dies mit großem Elan. Jeder wusste, wann seine Schicht beginnt, und was er danach an wen übergeben sollte. Auf dem Schreibtisch sah ich bunte Zettel mit Übergabe-Informationen, und jeder wusste, was zu tun ist.
Die ersten Kunden waren Privatpersonen
Ich muss gestehen, die ersten Kunden waren Privatkunden, die eine oder mehrere Übersetzungen brauchten. Doch besonders diese unmittelbare persönliche Kommunikation förderte das wunderschöne Gefühl der Kundenzufriedenheit und motivierte weiter. Die Kundenzufriedenheit ist nicht nur ein grundlegendes Ziel der Unternehmenskultur. Sie ist das Doping, welches ein wahrer Dienstleister selbst schaffen kann, um seine Leistung fortlaufend maximal an den Kundenbedürfnissen zu orientieren. Die Freude und die Dankbarkeit des Kunden bereiten wiederum dem Dienstleister echte Freude und Motivation. Schritt für Schritt wird diese Freude zum Standard eines Unternehmens, und die hohen Ansprüche des Dienstleisters an sich selbst werden zur Selbstverständlichkeit. Die ersten studentischen Arbeitnehmer wurden natürlich eines Tages durch ausgebildete Festangestellte ersetzt. Die Privatkunden aber bilden auch heute noch ein Standbein der Kundenstruktur von Lingua-World. Dazu kamen die anderen beiden Säulen: die Wirtschaft und die Behörden. Der Anspruch an maximale Kundenzufriedenheit erhielt neue Dimensionen, da die Ansprüche der Kunden unterschiedlich sind.
Jedes Detail ist wichtig
Wenn wir heute einen Geschäftskunden mit Übersetzungen in 19 Sprachen ausstatten wollen, achten wir auf jedes Detail der Ausführung des Auftrages. Die Präzision der Übersetzung ist lange nicht allein das Thema. Uns geht es auch um den Erfolg des Kunden. Die Übersetzungen in 19 Sprachen sind ein Instrument zu seinem Erfolg, und dieser Gedanke begleitet den gesamten Arbeitsprozess. In welchem Land werden die Produktbeschreibungen z. B. auf Spanisch gelesen, fragen wir. Die Antwort ist kurz: Chile. Die Sprache und Businessmentalität, aber auch die Lebensgewohnheiten speziell dieses Landes müssen bei der Übersetzung berücksichtigt werden. Bei einem reinen Onlinekontakt mit dem Kunden können Missverständnisse entstehen, deshalb ist auch die sprachliche Kommunikation sehr wichtig. Und Zeitdruck darf die Stimmung nicht negativ beeinflussen, Dynamik darf die Qualität des Gedankenaustauschs nicht beeinträchtigen. Kunden und Dienstleister verbinden sich geistig und gehen gemeinsam zu dem gewünschten Ergebnis.
Die richtige Kommunikation führt zum Erfolg
wenn die Verbindung von Mensch zu Mensch funktioniert. Die digitale Transformation erleichtert uns den Arbeitsprozess und macht es möglich, dass sich eine Verbindung von Kontinent zu Kontinent beinahe hautnah anfühlt. Auch auf enormen Distanzen ist Empathie kein fremder Zustand mehr, und es ist möglich, dass aus tausenden Kilometern Entfernung Freude kommt. Die Freude bei der Arbeit ist die Freude aus dem Leben, das wir mit anderen teilen. Freude sollte Teil der Spezifik unserer Arbeitskultur sein, ein Teil aus der schönen analogen Zeit. Die digitalen Mittel sollen uns dabei nicht stören oder hindern. Im Gegenteil: sie ermöglichen der Freude einen schnelleren Weg zu denjenigen, die uns wichtig sind. Kunden oder Kollegen, Freunde oder Familie, Bekannte oder Unbekannte. Auch Unternehmenswerte sind Werte des Lebens, die wir zu hüten haben. Jetzt und in der Zukunft.